Interview: Smarte Lösungen für Produktion und Logistik

Unternehmen in der Produktion und Logistik stehen unter wachsendem Druck: steigende Kosten, höhere Kundenanforderungen und der Zwang, Prozesse fehlerfrei und effizient zu gestalten. Zeitraubende Suchzeiten, manuelle Materialbewegungen und ineffiziente Abläufe kosten täglich wertvolle Ressourcen.

Smarte, digital vernetzte Lösungen bieten hier die Antwort. Mit Technologien wie Asset-Tracking, Pick-by-Light oder automatisierten Buchungssystemen können Betriebe Fehler minimieren, Durchlaufzeiten verkürzen und die gesamte Prozesskette in Echtzeit steuern. Diese End-to-End-Lösungen sind heute entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Im Interview beleuchten die Expert:innen Cherine Dilzer (NTT DATA Business Solutions) und Thomas Schornstein (Scheidt & Bachmann IoT Solutions) innovative Ansätze. Dazu startet im Oktober und November eine Webinarreihe mit praxisnahen Einblicken.

Hier geht's zu den Terminen und zur kostenfreien Anmeldung: https://de.nttdata-solutions.com/webinarreihe-smarte-loesungen-fuer-produktion-und-logistik-mit-loopa

 

Interview 

Frage: Die Webinarreihe beleuchtet verschiedene Herausforderungen in der Produktion und Logistik, von Suchzeiten bis zur Materialversorgung. Welches konkrete Problem sehen Sie aktuell am häufigsten in Unternehmen, und wie adressiert Ihre End-to-End-Lösung genau diese Herausforderung?

Tatsächlich ist es so, dass die vermeintlich kleinen Herausforderungen den größten Impact haben. Viele Unternehmen haben insbesondere auf dem Shopfloor keine klare Übersicht, wo sich ihre Assets befinden, in welchem Status sie sind, was mit ihnen geschieht oder geschehen soll. Prozesse sind intransparent und fehleranfällig. Und genau hier greifen wir mit loopa, mit Asset-Tracking und der Integration ins SAP ein. Wir erhalten sofort eine Transparenz, sodass Logistik- und Produktionsleiter Aussagen über ihre Prozesse treffen können und zeitgleich unnötige Suchzeiten eliminiert werden. Ein großer Hebel für ein vermeintlich kleines Problem.

 

Frage: In Ihrem ersten Webinar geht es darum, Suchzeiten in Lager und Produktion drastisch zu reduzieren. Können Sie uns ein Beispiel aus der Praxis geben, wie Asset-Tracking-Lösungen konkret helfen, wertvolle Zeit zu sparen und Prozesse effizienter zu gestalten?

Schauen wir uns das Beispiel Suchzeitereduzierung an: wenn die Unternehmen nun durch Asset-Tracking genau wissen, wo sich ihre Assets befinden, können die Mitarbeiter diese direkt ansteuern. Wir haben es leider schon oft genug in der Praxis erlebt, dass durch chaotische Lagerhaltung Waren und Assets über mehrere Hallen verteilt sein können. Alleine hier können wir davon ausgehen, dass mehrere Stunden pro Woche an Suchzeiten sehr schnell aufkommen, die lediglich mit Asset-Tracking eliminiert werden können. Zudem werden die gelebten Prozesse transparent, man kann sich mögliche Abweichungen, Lagerzeiten und vieles mehr anschauen und im Anschluss Effizienzen heben, die so bisher nicht ersichtlich waren. Das spart am Ende Zeit und vor allem Geld.

 

Frage: Pick-by-Light-Systeme versprechen eine deutliche Steigerung der Kommissioniereffizienz. Welche besonderen Vorteile bietet diese Technologie gegenüber herkömmlichen Methoden, und wie tragen visuelle Signalgebungen zur Reduzierung von Fehlern bei?

Die Mitarbeitenden auf dem Shopfloor müssen täglich eine Vielzahl an Waren kommissionieren, Boxen befüllen etc., und das in teils unübersichtlichen, großen Lagern. Mit loopa können wir die Mitarbeitenden nicht nur gezielt an die Ware führen, wir vermeiden eine Fehl-Kommissionierung durch die Möglichkeit, die gesuchten Assets über Lichtsignale eindeutig zu identifizieren. Das hebt zum einen die Effizienz, setzt aber vor allem die Fehlerquote auf quasi 0% herab. Wir sprechen hier durchaus über eine Effizienzsteigerung von bis zu 40%, also keinen Kleinigkeiten.

Frage: Die vollautomatisierte Buchung von Materialbewegungen klingt nach einem revolutionären Schritt für Unternehmen. Wie schnell lassen sich solche Systeme in bestehende SAP-Infrastrukturen integrieren, und welche typischen Hürden müssen Unternehmen bei der Implementierung überwinden?

Das ist in der Tat sehr innovativ, ob es revolutionär ist, darüber kann man natürlich streiten. In der Regel ist die tiefgreifende Integration, und damit meine ich eben nicht die Bereitstellung der Daten an einer vordefinierten Schnittstelle, sondern wirklich die schlüsselfertige End-to-End Integration, sehr kostenintensive und zeitaufwändig. Wir wollten uns abheben, einen wirklichen USP bieten, und haben in den letzten Jahren diesen Standard geschaffen und eine SAP Integration vollzogen entlang der SAP-Standardprozesse, sodass Unternehmen direkt davon profitieren können und Potenziale nutzen können, die vorher aufwendig zu erreichen waren.

 

Frage: In Ihrem Webinar zur Sensorik in der Qualitätssicherung erwähnen Sie die Erhebung von Parametern wie Temperatur und Beschleunigung. Wie können Unternehmen durch diese Daten Qualitätssicherungsprozesse in Echtzeit optimieren und auf potenzielle Probleme schneller reagieren?

Schauen wir uns nur mal empfindliche Elektronikbauteile an. In Unternehmen gehen leider nicht alle Mitarbeitenden sorgsam mit den Waren um, und natürlich können auch Transportunfälle oder -schäden passieren, was nicht schön ist, aber sowas passiert nunmal. In der Regel melden sich die Mitarbeitenden dann aber nicht, im worst-case können die Bauteile sogar beschädigt sein, bevor sie weiterverarbeitet werden und zum Kunden rausgehen. Die Sensorik in unseren Tags erkennt aber solche Impacts, also Rempler, Stürze etc. und gibt dies als Warnung im System an. Somit können mögliche Beschädigungen nochmals überprüft werden, bevor die Bauteile defekt eingebaut werden und der Schaden am Ende viel Größer ist.